Es gibt eine Reihe von Gesundheitszuständen, die im Zusammenhang mit Haarausfall stehen: von einfachen Ernährungsfehlern und Fehlern bei der Kopfhautpflege bis hin zu inneren Erkrankungen, chronischen Infektionen und hormonell oder erblich bedingtem Haarausfall. Erkrankungen der Schilddrüse, beispielsweise, begleitet von einem Mangel oder Überschuss der Hormone, verursachen trockene, spröde und spärliche Haare. Darüber hinaus kann großer Stress bei hormonell sensiblen Haarwurzeln den Haarausfall auslösen. Egal, um welche Art des Haarausfalls es sich handelt, heutzutage gibt es für fast alle Formen des Haarverlustes Methoden, wie man sich dagegen wehren kann. Wichtig ist es nur, dass eine klare Diagnose gestellt wird: Falls eine innere Erkrankung vorliegt, die den Haarausfall verursacht, dann wird diese Erkrankung behandelt. Falls es um einen Mangel an Vitaminen geht, dann sollen die Betroffenen Vitamine einnehmen. Selbst bei anlagebedingtem Haarausfall, von dem meistens die Männer betroffen sind, gibt es ein breites Lösungsspektrum, das man in Erwägung ziehen sollte.
Mit Medikamenten und Shampoos gegen Haarverlust?
Auf dem Markt wird eine breite Palette von Arzneimitteln angeboten, die den erblich bedingten Haarausfall aufhalten sollten. Dennoch muss betont werden, dass nur bei wenigen eine tatsächliche Wirkung medizinisch bestätigt wurde. Minoxidil und Finasterid sind die einzigen Wirkstoffe, die in früheren Stadien des Haarausfalls helfen und die außerdem als Vorbeugung eingesetzt werden können. Wer aber nach Medikamenten greifen möchte, sollte sich der möglichen Nebenwirkungen bewusst sein. Gerade das Finasterid kann zum Beispiel die Libido negativ beeinflussen, indem während oder auch nach der Einnahme Erektionsstörungen oder sogar Impotenz auftreten. Dies passiert jedoch sehr selten, da seine Dosierung bei Haarausfall sehr niedrig ist. Trotzdem sollte man sich zuerst vom Arzt beraten lassen, falls man sich überlegt, diesen Schritt zu machen.
Aufgrund der Tatsache, dass die Therapeutika keine dauerhafte Lösung sind, entscheiden sich viele Betroffenen für medizinische Shampoos. All diejenigen, die bereits versucht haben, anlagebedingten Haarausfall zu behandeln, wissen wahrscheinlich, dass ein medizinisches Haarshampoo gegen Haarausfall das im vorigen Abschnitt genannte Minoxidil enthalten muss. Minoxidil ist ein mächtiges Mittel für die Wiederherstellung des Haarbildes. Seine Rolle ist es, das Wachstum neuer Haare zu fördern. Es verhindert nicht den Ausfall, sondern stimuliert das Wachstum, indem es DHT-Rezeptoren blockiert, die dann weniger anfällig für dieses Hormon werden. Je nach Produkt wird in medizinischen Shampoos zwei- bis fünfprozentige Minoxidil-Lösung verwendet.
Hauttransplantation: Warum eigentlich nicht?
Falls die Nahrungsumstellung, Medikamente und Shampoos bei der Behandlung des Haarausfalls nichts bewirkt haben und das Selbstbewusstsein des Betroffenen darunter leidet, kann über eine Haartransplantation nachgedacht werden. Tatsächlich ist Haartransplantation die einzige dauerhafte Lösung gegen Haarausfall, die kein Tabu mehr ist, noch ist sie eine Frage von Luxus. Wie bei allen anderen Operationen kann auch bei der Hauttransplantation zu Komplikationen kommen, aber insgesamt wird dieser Eingriff als risikoarm beurteilt.
Die modernste und am wenigsten invasive Methode der Haartransplantation ist FUE (Follicular Unit Extraction). Bei dieser Technik müssen keine Skalpelle oder Nähte verwendet werden. Es wird einfach aus dem Bereich der Kopfhaut, wo das Haar ausreichend dick oder haltbar ist, ein Teil der Haare in kleinen Einheiten genommen und auf den Bereich, wo das Haar fehlt, übertragen. Die Haare werden meistens aus dem Bereich des Hinterkopfes oder von der Seite entnommen. Mit dieser Haartransplantation werden sie weiterhin in neuen Follikeln wachsen, neue Haare werden entstehen und es wird keinen Unterschied zwischen altem und neuem Haar geben.
Die positive Seite dieses Verfahrens ist, dass nach der Transplantation im behandelten Bereich keine sichtbaren Narben wie bei einigen anderen Formen der Transplantation vorhanden sind, weshalb es möglich ist, auch kurze Haare zu tragen. Der Eingriff ist überhaupt nicht schmerzhaft und wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Das Haarwachstum nach der Transplantation ist nach 16 Wochen sichtbar und das transplantierte Haar wächst bis zum Lebensende natürlich weiter.