Graue Haare waren schon immer eines der größten Grauen einer Frau. Durch Coloration versucht man schon jahrelang die Vorboten des Älterwerdens zu verstecken, doch plötzlich ist Schluss damit. Immer mehr Frauen ab 40 lassen sich nicht mehr aus der Ruhe bringen und tragen ihr Haar im natürlichen Grau. Auch die Experten von L’Oreal Professionals bestätigen, dass graue Farbe zum neuen Haar-Trend wird.
Dabei ist die Farbe Grau nicht ganz richtig, denn in Wahrheit ist es nur ein Trugbild. Mit zunehmenden Alter verblasst die Haarfarbe, weil die Aminosäure Tyrosin, die für die Melaninproduktion notwendig ist, nicht mehr ausreichend produziert wird. Der fehlende Farbstoff wird dementsprechend durch Luftbläschen ersetzt, wodurch die Haare weißlich schimmern. Somit erscheinen sie, durch die Mischung von weißen und noch farbpigmentierten Haaren, grau.
Die richtige Hilfestellung für einen natürlichen Look
Jede Frau ergraut auf individuelle Weise. Bei manchen geht es schnell, bei anderen langsamer. Auf jeden Fall aber, geschieht es nicht überall gleichzeitig. Haare an den Schläfen und im Konturbereich sind meist als erstes betroffen. Die Haare im Nackenbereich dagegen als letztes. Um den Haaren eine gleichmäßige Farbe zu verleihen, sollte einzelnen Strähnen ein natürlicher, grauer Naturton verliehen werden. Es dürfen aber keine glamourösen Gold- oder Kupfertöne verwendet werden, sondern nur Asche- oder Schiefertöne. Denn diese passen sich dem natürlichen Grauton an.
Blonde Frauen haben in der Hinsicht einen Vorteil, sie verlieren ihre Farbe viel gleichmäßiger als andere, da die nicht pigmentierten Haare weniger auffallen. Der Nachteil dagegen ist, dass sich bei Blondinen ein leichter Gelbstich bildet. Experten empfehlen in diesem Fall Silberhaarbänder, die man sich beim Friseur machen lassen kann oder Silber Shampoo. Ein solches Shampoo ist in jedem Drogeriemarkt erhältlich und kann bequem zu Hause benutzt werden. Die darin enthaltenen blauen Farbpigmente wirken dem Gelbstich entgegen und verleihen dem Haar einen grauen Schimmer.
Frauen, die ihre grauen Haare schon unzählige Male gefärbt haben und die Farbe nun rauswaschen möchten, können sich vom Friseur die ultrafeinen Härchen aufhellen lassen. Dabei sollte man nicht versuchen, es selbst zu machen, denn zu dicke Strähnen können einen Gelbstich erzeugen. Je feiner die Strähnen, desto natürlicher ist zum Schluss das Gesamtergebnis. Nach dem Aufhellen werden die Haare in einem silbrigen Platinblond getönt. Um dem natürlichen Grauton näher zu kommen, sind zwei bis drei Haarschnitte notwendig. Es wird übrigens grundsätzlich davon abgeraten, graue Farbtöne zu verwenden, da diese nicht natürlich aussehen.
Die richtige Pflege für das Haar
Der Verlust der Pigmente führt nicht nur dazu, dass die Haare ihre Farbe verlieren, sondern auch die Struktur. Sie wirken stumpf und trocken. Anti-Aging Shampoos enthalten spezielle Pflegestoffe. Diese füllen die Haare mit Ceramiden und Proteinen auf oder umhüllen sie mit einem Polymerfilm.
Zusätzlich kräftigen Zitrusextrakte und Koffein die Haarwurzeln. Beim Aufhellen werden die Haarstrukturen ebenfalls aufgebrochen. Es werden zwar neue Pigmente beim Färben eingeschleust, die die Haare stabilisieren, aber die Struktur bleibt dennoch beschädigt. In solchen Fällen kann den Haaren wieder neue Kraft durch Produkte verliehen werden, die den zellulären Zusammenhalt stärken. Zu einer gewissenhaften Pflege gehört aber auch der Gang zum Friseur. Die aufgehellten Haare und Spitzen sind stark strapaziert und sollten daher, alle vier bis sechs Wochen nachgeschnitten werden. Ist der Schaden zu groß, ist das Gesundschneiden ein Muss.