Es gibt einige Dinge, die sich nicht mit gesunder Ernährung und viel Sport allein ändern lassen. Stress und Alter, Schwangerschaft und Entbindung oder Gewichtsschwankungen hinterlassen Spuren. Und spätestens, wenn der erste Schwimmbad- oder Saunabesuch seit langem ansteht, kommen beim Blick in den Spiegel nicht selten Selbstzweifel und Unsicherheit auf bei der Bikini-Anprobe: Jede Frau hat schon mit dem Gedanken gespielt, sich die Brust anpassen zu lassen. Dabei sind es nicht einmal so sehr die Kosten, vor denen viele Frauen zurückschrecken, sondern die Angst vor Narben, die nach einer solchen OP zurückbleiben könnten.
Keine Narben, keine Spuren
In den letzten Jahren hat die moderne Medizin auch in der plastischen Chirurgie große Fortschritte erzielt. So wird bei der heute gängigen endoskopischen Brustoperation ein solcher Eingriff minimal invasiv gehalten: Diese Schlüssellochchirurgie verzichtet darauf, durch Schnitte großflächig Gewebe zu verletzen und hinterlässt deshalb kaum sichtbare Narben. Endoskopische Eingriffe wie diese erweisen sich als besonders schonend und gewinnen in der plastischen Chirurgie zunehmend an Bedeutung. Denn das, was durch eine OP nicht verletzt wird, muss anschließend nicht langwierig heilen.
Wenngleich diese Technik bahnbrechend und einzigartig ist – sie hinterlässt kaum sichtbare Spuren – sind nur wenige Chirurgen weltweit auf endoskopische Brustvergrößerungen spezialisiert. Jährlich lassen sich so in Österreich etwa 4.000 Frauen die Brust operieren. Für sie stehen die Optik und die Ästhetik im Vordergrund, denn Narben in den Brustfalten sind für viele Patientinnen ein großes Thema.
Die Schlüsselloch-Technik
Bei der endoskopischen Brustoperation wird ein Zugang über die Achselhöhle gelegt. Spuren des Eingriffs sind hinterher so nicht mehr sichtbar. Die Schwierigkeit vergangener Tage, das Implantat korrekt zu setzen, umgeht man heute dadurch, indem durch eine winzige Öffnung direkt auf der Brust ein Endoskop, also eine Sonde mit einer winzigen Kamera, eingeführt wird. Diese Technik, wie sie auch bei Blindarmoperationen angewendet wird, liefert dem Chirurgen ein präzises Bild vom OP-Geschehen und ermöglicht damit beste Ergebnisse. Denn auf diese Weise kann er den gesamten Vorgang auf dem Monitor überwachen: Er hat genauen Einblick in sein Operationsfeld und kann daher optimal arbeiten. Bei der axillären Methode wird ein nur knapp drei Zentimeter kurzer Schnitt in eine Falte der Achselhöhle gesetzt, genauer im oberen Bereich der Haarwuchsregion. Dort ist die Haut besonders elastisch. Nach der Wundheilung verschwindet die Narbe in der natürlich vorkommenden Falte und wird so nahezu unsichtbar.
Auch wenn ein Restrisiko, wie es alle operativen Eingriffe mit sich bringen, nicht auszuschließen ist, kommt es bei diesem Routine-Eingriff nur selten zu Komplikationen.
Ein weiterer Vorteil dieser Variante besteht darin, dass Patientinnen sie gut vertragen. Nur selten und vereinzelt melden sie postoperative Probleme wie Muskelschmerzen. Auch Schmerzmittel sind also nach der OP nicht nötig. Denn auch bei größeren Implantaten steht die Wunde nicht unter Spannung, wie sie bei großen Narben auftreten. Dadurch hat die Wunde Ruhe und kann zügig abheilen. Bereits nach 7 bis 10 Tagen kann der Alltag wieder bewältigt werden. Nur auf Sport sollte bis zur endgültigen Heilung verzichtet werden, die etwa 6 bis 8 Wochen braucht.
Die Implantate
Viele Frauen sorgen sich, dass die Sicherheit der verwendeten Implantate unzureichend sein könne. Zu tief sitzt die Angst, ein Implantat könne reißen und auslaufen. Aber diese Angst ist in den meisten Fällen unbegründet. Seriöse Spezialisten verwenden ausschließlich Silikonkissen renommierter Hersteller. Und die sind besonders dehnbar und reißfest. Zudem kann Silikon-Gel normalerweise nicht auslaufen: Entgegen dem weit verbreiteten Glauben, ist Silikon-Gel formstabil und nicht flüssig.
Für welche Art des Eingriffs man sich auch immer entscheiden mag, wichtig ist, auf ein ausgiebiges Patientengespräch im Vorab nicht zu verzichten. Nur so kann man sich davon überzeugen, dass der Chirurg nur zertifizierte Qualität implantiert. Außerdem können auf die Art Zweifel beseitigt und Missverständnisse ausgeschlossen werden. Ein guter Facharzt berät ausführlich über die Art und Qualität der Implantate und spricht offen eine Empfehlung aus. Dazu wird er das Implantat in die Hand geben, damit man sich damit vertraut machen kann. Denn optimale Ergebnisse werden auch in seinem Interesse sein.
Bis auf wenige Ausnahmen, die nur einen sehr geringen Prozentsatz der Bevölkerung betreffen, ist die endoskopische Brustvergrößerung für jeden geeignet.
Informationen und Kosten
Der Eingriff selbst nimmt durchschnittlich etwa eine Stunde in Anspruch und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Man verwendet dabei zunehmend elektrische Messer, anstelle von Skalpell. Dadurch sind die Blutungen nicht so stark, wie sie gewöhnliche Skalpelle verursachen. Der Eingriff ist so minimal invasiv, dass nicht einmal Drainagen nötig sind. Zwar muss für 6 Wochen ein spezieller Stütz-BH getragen werden, damit die Heilung optimal verlaufen kann, aber in der Regel kann die Patientin noch am selben Tag nach Hause gehen. Auf Sport muss für 6 bis 8 Wochen komplett verzichtet werden. Andernfalls kann es zu ungewünschten Verformungen oder zu postoperativen Verletzungen kommen.
Die Frage nach den Kosten lässt sich nicht pauschal beantworten. Eine Brustanpassung ist immer etwas sehr Individuelles. Zeit- und Materialaufwand sind von Patientin zu Patientin verschieden. In einem unverbindlichen ersten Beratungsgespräch aber können sämtliche Details hierzu geklärt werden.